Schon ein paar Wochen her ist unser Besuch bei den Tipps & Tools am 1. September in Hamburg. Aber gerade sitze ich im Zug auf dem Weg zur nächsten Tagung nach Regensburg, und der Augenblick ist ideal für eine Rückschau.
Die Tipps & Tools sind ein Methodentag, der sich mit ganz praxisorientierten Workshops an (Kommunikations-)Trainer richtet. Für uns also eine willkommene Abwechslung zu den wissenschaftlichen Fachtagungen. Tatsächlich sind wir schon zum zweiten Mal in Folge mit dabei gewesen. Die wunderbare Atmosphäre im ‚Gastwerk‚ kannten wir also schon. Das Tagungshotel befindet sich – nomen est omen – in einem alten Gaswerk. Das ist natürlich modernisiert, aber zum Glück sind noch ganz viele Industrie-‚Reste‘ übriggeblieben. Da schlägt unser Ruhrpott-Herz höher!
An einem Tag finden zwölf Workshops statt, von denen man vier auswählen kann. Zwischendurch gibt es dann reichlich Zeit für Kaffee, Kuchen, Mittagshäppchen und anregende Gespräche. Meine Workshopwahl :
- “Baustelle Identität” – die erfolgreiche Marketingstrategie für Trainer mit Benjamin Schulz
- Wenn die Champagnerperlen im Champagner perlen… mit Axel Rachow
- Visualisierung to go mit Johannes Sauer
Und hier zu jedem Workshop die wichtigsten Eindrücke. Ganz subjektiv und unvollständig natürlich. So vielfältig wie die Workshops sind, könnten wir sonst leicht zu jedem einen Extra-Artikel schreiben.
Bei Benjamin Schulz steht – wie angekündigt – die eigene Berufsidentität im Fokus. Und zwar ganz kompromisslos. Denn aus der Identität entwickelt sich dann das Angebot, der Außenauftritt, das Marketing und eigentlich alles andere. Für mich ein spannender und auch sehr stimmiger Ansatz. Bei Sprechwege überlegen wir auch immer wieder: Wer sind wir eigentlich und wie kriegen unsere Kunden das mit. Im Anschluss hat uns der Workshop-Leiter dann noch seine beiden Bücher zum Thema geschenkt. Natürlich auch eine Marketing-Maßnahme, aber eine nette. Ich freue mich schon auf die Lektüre für den Herbst.
Stolperstein für mich ist, von welcher Vorstellung unseres Berufs Ben Schulz ausgeht. Zu Beginn des Workshops geht es darum, dass wir als Trainer natürlich unbedingt offensives Marketing brauchen, um im Kampf um Kunden die Oberhand zu behalten, nicht zurückzufallen und genug Aufträge an Land zu ziehen. (Etwas zugespitzt formuliert.) Glücklicherweise sind wir mit Sprechwege in einem Umfeld, wo die Aufträge einfach ganz harmonisch zu uns kommen. Das freue ich mich, dass mein Beruf nichts mit dem Kampf ums größte Kuchenstück zu tun hat…
Axel Rachow packt in seinem Workshop allerhand spannende Methodenbausteine aus. Durch originellen Materialeinsatz sollen Seminarteilnehmer neue Impulse bekommen. Wie kann das aussehen? Wenn es eine Gruppenarbeit gibt, in der vier verschiedene Fragen beantwortet werden sollen, würden die meisten Trainer wohl Stifte und Flipchart-Blätter verteilen. Axel Rachow hingegen verteilt Antwort-Quader: Umzugskartons werden auf den Seiten mit den Fragen beschriftet und bieten auch gleich Platz für die Teilnehmer-Antworten. Das ist nur eins von mindestens einem Dutzend Material- und Methodenbeispielen. Das positive daran: Die ungewöhnlichen Ideen bieten positive Überraschungseffekte und vermitteln besondere Wertschätzung für die Seminarteilnehmer. Der Haken: Wer wie ich mit dem Zug anreist, hat bei den meisten Methodentipps ziemliche Schwierigkeiten mit dem Materialtransport.
Zum Abschluss scheint mir die Aussicht, verlockend, mit Zettel und Stift selbst aktiv zu werden. Deshalb versäume ich leider den Workshop unserer Kollegin Andrea Stasche zum Thema Stimme und bekomme stattdessen bei Johannes Sauer einen großen Zeichenblock in die Hand gedrückt. Es geht um Zeichnen an der Flipchart: Menschen, Symbole, Gegenstände, usw. Besonders großartig: Der Workshop ist so angelegt, dass ich fast die ganze Zeit selbst am kritzeln und (mit-)zeichnen bin. Und wir sehen: Mit ein paar ziemlich einfachen Tricks und Kniffen lassen sich sehr schnell sehr ansehnliche Ergebnisse produzieren. Für mich ganz perfekt: Nachdem ich in den letzten Jahren nach und nach die Scheu vorm Zeichnen über Bord geworfen habe, gibt es jetzt genau passend die Hilfestellung zur Zeichentechnik. Und ich freue mich schon während des Workshops auf die nächste Flipchart-Gestaltung!
Worauf wir jetzt noch neugierig sind: Ob Amelie Funke und Axel Rachow wohl unser Workshop-Vorschlag für die Tipps & Tools 2014 gefällt. Falls wir im nächsten Jahr mit Improvisationstheater im Rhetoriktraining dabei sind, gibt es auf jeden Fall wieder einen Bericht.
Habt ihr noch Fragen zu den Tipps & Tools und den Workshops? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar.